Bakterien und deren Anwendung zur Gewinnung von Metallen aus Abfallstoffen
Datum: 06.12.2023
Ort: Krems, Piaristentheater
Am 1. Dezember 2023 war DI Dr. Klemens Kremser (Mat. 2010) bei uns im Piaristentheater zu Gast. Der Referent hat sich in seiner Dissertation an der Universität für Bodenkultur mit Umwelttechnologie befasst. Dabei zeigte er Möglichkeiten auf, wie man mit biotechnologischen Methoden aus Schlacken und Aschen, die bei der Müllverbrennung anfallen, wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Zink oder Nickel gewinnen kann. Ein richtungsweisendes energiesparendes Verfahren, das ohne den Einsatz giftiger Chemikalien hoch effizient ist.
Klemens Kremser wurde für seine Forschung in diesem Bereich mit dem Wissenschaft-Zukunft-Preis des Landes Niederösterreich, sowie dem Life Science Award Austria der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) ausgezeichnet. Er forscht weiterhin zu diesem Thema als wissenschaftlicher Projektleiter an der BOKU sowie dem Austrian Center for Industrial Biotechnology (ACIB) und gibt sein Wissen als Vortragender an der FH Wiener Neustadt an interessierte Studierende weiter.
Im Referat zeigte er die in seiner Arbeit entwickelte Möglichkeiten auf, v. a. die für die Energiewende wichtigen Metalle auf diese Weise gewinnen. Das wären z. B. Lithium für Fotovoltaik oder Niob für starke Magneten bei Windkraftwerken. Was bei anderen Metallen wie Kupfer schon lange großtechnische Anwendung findet, dass man Bakterien zur Laugung von gering konzentrierten Erzen verwendet, das sollte auch mit den von Klemens Kremser genannten Metallen wie Seltenen Erden gelingen. Bis jetzt gibt es noch kein großtechnisches Verfahren, wo seine Forschungsergebnisse genutzt werden. Diese Grundlagenerkenntnisse umzusetzen sollte das Ziel der weiteren Verfahrenstechnik sein.
Die Zuhörer waren vom Vortrag sehr angetan, verstand es der Vortragende doch, die anspruchsvolle Materie verständlich aufzubereiten. Die zahlreichen Zusatzfragen zeugten vom großen Interesse des Auditoriums.
Im Anschluss an das Referat konnte man sich noch bei Weinen von Rudi Pichler in der Gronister-Galerie austauschen. (js)