Der steinige Weg zum „entwickelten“ Land – Betrachtungen eines UN-Diplomaten
Datum: 30.03.2023
Ort: Krems, Piaristentheater
Von Krems nach Bhutan, Nepal, Bosnien, Bangladesch, Usbekistan, Malaysia
und den Iran
Am 30. März 2023 berichtete Mag. Stefan Priesner (Mat. 1985) im Piaristehtheater von seinen umfangreichen Erfahrungen als UN-Diplomat. Nach seinem Jus-Studium an der Universität Wien machte er an der John-Hopkins-University in Bologna und Washington D.C. den Master of Arts in International Relations. Schon bei seinem Studium in Bologna halfen ihm seine Latein-Kenntnisse, sich in die italienische Sprache einzulesen. In Washington arbeitete er an einer Master-Thesis über Gross National Hapiness in Bhutan und hat damit eine Entwicklung angestoßen, die seine weitere Laufbahn bestimmen sollte.
Bhutan war auch das erste Land, worüber er berichtete. Durch sein Studium kam er in Kontakt mit den Vereinten Nationen und so führte ihn 1997 sein Weg nach Bhutan, wo er mit dem König und mit dem Außenminister zusammenarbeitete. Als Leiter der Governance-Einheit trug er maßgeblich zur Konsolidierung des Governance-Programms von UNDP bei. Das persönliche Glück und nicht die Wirtschaft ist das vorrangige Ziel der Politik in diesem Land. Dort lernte Stefan Priesner auch seine Frau kennen.
Der nächste Schwerpunkt war Bangla Desh, wo er 2008 weilte. Hier untertützte er mit der UNO demokratische Wahlen. Er selbst bezeichnete das als „Mekka“ für jeden Entwicklungsmanager. Es war eine Herausforderung, für eine Bevölkerung, wo noch sehr viele Analphabeten sind, Wahllisten zu erstellen.
In Usbekistan war 2016 seine Aufgabe, im Verein mit den maßgebenden Politikern der Achtung der Menschenrechte eine zentralen Position in der Politik des Landes zu verhelfen.
Seit August 2021 ist Stefan Priesner im Iran und ist dort der höchstrangige Vertreter der Vereinten Nationen (UN Resident Coordinator) und steht in dieser Funktion einem Team von ca. 700 Angestellten vor. Er bleuchtete die Probleme, die es derzeit im Iran gibt. Und er kontte so manches bild, das in den Medien von diesem Land gezeichnet wird, korrigieren oder ergänzen. So lobte er den Hohen Bildungsgrad der Bevölkerung.
Die zahlreichen Besucher lauschten gebannt seinen Ausführungen und zeigten durch viele ergänzende Fragen ihr Interesse am Dargebotenen. Ein Abend, der einen Höhepunkt in unserer Veranstatlungsreihe darstellte. (js)
Fotos: Martin Kalchhauser