Unterwegs auf der Via de la Plata
Datum: 14.04.2023
Ort: Krems, Piaristentheater
Der mozarabische Jakobsweg von Sevilla nach Santiago de Compostela
Am 14. April 2023 berichtete Mag. Johann Sohm (Mat. 1966) von seinen Erlebnissen auf der Vía de la Plata. Dieser Jakobsweg führt von Sevilla nach Santiago. Der Name des Weges hat nicht mit Silber zu tun, sondern leitet sich von arab. Bal’latta ab, was so viel heißt wie gepflasterter Weg. Die Mozaraber waren Christen unter maurischer Herrschaft, die diesen Weg benutzten, der alten Römerstraßen folgt. Dieser alte Pilgerweg ist reich an Städten mit hervorragenden Kunstschätzen.
Der Ausgangspunkt ist Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, wo das eindrucksvollste Bauwerk die Kathedrale Santa Maria ist, eine der größten Kirchen der Welt, die an der Stelle der großen Mezquita errichtet wurde, von der noch das Minarett, die Giralda stehengeblieben ist.
Die Römerstadt Itálica unweit von Sevilla war der Geburtsort der römischen Kaiser Trajan und Hadrian. Der Weg durch Andalusien führt durch viele Dehesas, das sind Wälder von Kork- und Steineichen, die zur Waldweide benützt werden. Mérida mit seinen römischen Baudenkmälern wie das Arceducto de los Milagros, dem Amphitheater und dem Teatro Romano ist absolut sehenswert.
Cáceres ist noch von einer maurischen Stadtmauer umgeben und hat zahlreiche mittelalterliche Paläste und Kirchen. Das Stadtbild von Salamanca wird von der großen Kathedrale geprägt. Die Stadt beherbergt die älteste Universität Spaniens.
Zamora am Duero gelegen ist mit seinen vielen Kirchen praktisch ein romanisches Freilichtmuseum. Ourense nimmt mit der Pórtico del Paraíso im gotischen Dom schon den Pórtico de la Gloria in der Kathedrale von Santiago de Compostela vorweg. Santiago selbst ist das Ziel und der Höhepunkt einer Pilgerfahrt auf dem Jakobsweg.
Nach dem Vortrag blieben noch viele Besucher zum gemütlichen Plausch bei einem glas Wein, das uns dankenswerter Weise wieder Rudi Pichler zur Verfügung gestellt hatte. (js)